Safe, sane, consensual (SSC)

Das englische „Safe, sane, consensual“ bedeutet „sicher, vernünftig, einvernehmlich“. Der Begriff stammt aus der Internet-Subkultur der 1990er Jahre.

SSC wird auch als Grundprinzip des BDSM bezeichnet, da es eine in der sadomasochistischen Subkultur weitgehend unumstrittene moralische Grundlage beschreibt. Die Sicherheit und Vermeidung von unerwünschten körperlichen und seelischen Schäden steht über der Befriedigung der Lust. Die Grenzen des sadomasochistischen Spiels sind zwischen den beiden Partnern festlegbar, und es ist beiden bzw. allen Beteiligten klar, worauf sie sich einlassen. Dies setzt intensive Gespräche über Wünsche, Neigungen und Abneigungen sowie weitreichende Aufklärung über die medizinischen und psychischen Risiken und Gefahren voraus. In dieser hier in Idealform skizzierten Weise kann der Umgang mit potenziellen Risiken allerdings vielleicht von festen Partnern, selten jedoch bei anonymen Gelegenheitsbegegnungen umgesetzt werden. Dennoch lässt sich aus Szene-Beobachtungen konstatieren, dass SSC auch bei anonymen Begegnungen weitestmöglich Berücksichtigung findet.

Jede der drei Komponenten des SSC ist dabei individuell zu bewerten; es kann durchaus Spielarten geben, die von dem Einen als unsicher, dem Anderen jedoch als sicher bewertet werden. In so einem Fall würde derjenige, der sie als unsicher empfindet, sich nicht auf sie einlassen.

Diese Regel wurde zum Grundsatz erhoben, um zu verdeutlichen, dass es sich bei BDSMlern nicht um eine Horde gewaltbereiter und potentiell kriminelle Straftäter handelt, die ohne Rücksicht, Verstand und gegen den Willen ihrer „Opfer“ agieren.

Absolute Sicherheit gibt es allerdings nie

SSC ist also eine durchaus sehr sinnvolle Art und Weise, seine BDSM-Vorlieben einzustufen und mit anderen abzustimmen. Aber es ist auch eine Philosophie, die von manchen als sehr einschränkend empfunden wird. Denn wenn man nur tut, was alle als absolut sicher einstufen, dann fällt eben manches weg.

Was ist aber „sicher“? Was ist mit dem gesunden Menschenverstand noch vereinbar und was nicht? Ist den Partner anderen vorzuführen sicher? Das kann psychologisch zu Problemen und Konflikten führen, die man nicht immer gleich absehen kann.
Ist die Aufnahme von Urin mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar? Was ist denn mit Keimen? Ist Natursekt dann überhaupt sicher? Wann ist ungeschützter Verkehr sicher? Wenn alle Beteiligten einen aktuellen Gesundheitstest dabei haben? Sollte man unter Einfluss von Drogen oder Alkohol BDSM praktizieren? Wie sicher ist das dann?

Auf diese Frage gibt es keine allgemein gültige Antwort, da Sicherheit für jeden etwas anders bedeutet. Und selbst wenn man alls Vorsichtsmassnahmen einhält kann trotzdem mal etwas daneben gehen, dessen sollte sich jeder BDSMler bewusst sein.

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