45 Jahre

Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sie zurückblickend beachtet, und wie langsam die Zeit vergeht, wenn man in die Zukunft schaut. Vor 45 Jahren, also am 19.06.1978 um 12:01 Uhr wurde ich in Hamburg-Schnelsen im Albertinen-Krankenhaus, und nun 45 Jahre später muss ich mich fragen, wie ich so alt werden konnte.

Bereits vor meiner Geburt waren die Ärzte sich nicht sicher, dass ich überleben würde. Im Alter von 13 Jahren wurde Hautkrebs festgestellt, welcher glücklicher Weise gutartig war und operativ entfernt werden konnte. Mein Lebenswandel und meine exzessive Lebensweise zwischen meinem 12 – 24. Lebensjahr stellte meine Überlebenschancen oftmals komplett in Frage, und doch habe ich es stets geschafft irgendwie weiter zu kommen.

Das Leben ist wie es ist

Wer meinen Lebenswandel und meine Vergangenheit wirklich kennt, weiß das ich in meinem Leben nicht wirklich viel geschenkt bekommen habe, und das was mich heute ausmacht, habe ich oftmals hart erkämpfen müssen. Kaum einer der mich heute kennt, kennt meine Vergangenheit, und das ist oftmals auch ganz gut so. Denn viele würden vieles nicht verstehen.

Das wichtigste, was ich in meinem Leben gelernt habe ist, dass man immer nur sich und seiner Linie treu sein muss. Man hat nur dieses eine Leben und dies sollte man so führen, wie man es selber will. Gleichzeitig sollte man sich nie scheuen zu jedem stets ehrlich zu sein, aber man sollte nicht hoffen, dass jedem die Wahrheit gefällt, und gleichzeitig kann es einem auch egal sein.

Wahrheit

Ich muss nicht so sein, wie andere mich haben wollen. Und wem nicht gefällt, wer ich bin und wie ich lebe, der hat keinen Platz in meinem Leben. Das zählt für Familienmitglieder, Freunde und Bekannte in gleicher Weise. Mein ehemaliger Pflegevater sagte mir einst, wenn man die Wahrheit sagt, passiert nichts. Das dies bei ihm nicht nicht immer stimmte ist eine andere Sache, aber grundsätzlich macht die Bedeutung hinter diesen Worten viel Sinn und haben mein Leben oftmals stark geprägt.

Ich sage immer jeden direkt was ich denke, und bin dabei stets ehrlich. Das Problem an der Wahrheit ist, dass es nicht immer das ist was andere von einem hören wollen, und die Wahrheit kann weh tun. Darüber hinaus verkraften viele die Wahrheit nicht und halten deswegen dann besonders diese für eine Lüge. Mir ist es egal, denn lieber sofort die Wahrheit kennen, als mit einer Lüge ewig zu leben. Wenn ich jemanden für einen Idioten halte, erfährt er es auch direkt von mir, selbst wenn es ein Vorgesetzter im Berufsleben ist.
Gleichzeitig kommt hierbei ein weiterer wichtiger Punkt hinzu, denn es gibt nichts Schlimmeres als wenn man selbst nicht den Mut hat seine eigene Meinung selber direkt zu äußern, und lieber dies hinter dem Rücken dessen mit anderen bespricht.

Prinzipien

Ein weiterer Punkt, der mein Leben geprägt hat ist, dass ich mich stets mit allen legalen Mitteln zur Wehr setze wenn mir oder mir nahestehenden Unrecht angetan wird. Oftmals sogar bei völlig fremden Menschen, die sich nicht selber wehren können.

Dies zeigt sich einerseits durch meine Mitgliedschaft bei Amnesty International, wo ich mich seit 2007 für die Einhaltung der Menschenrechte weltweit aktiv einsetze. Andererseits, wenn ich selbst betroffen bin, zeigt es durch die zahlreichen (oftmals erfolgreichen) Privatklagen die ich geführt habe. Recht haben und Recht bekommen, sind allerdings oftmals nur ein zweischneidiges Schwert, denn Justitia ist oftmals blind.

Freundschaft

Ich habe nicht viele Menschen, die ich als Freunde bezeichne, aber diejenigen die ich habe wissen, dass sie sich zu 100% in jeder Lebenslage auf mich verlassen können, und auch ich weiß, dass ich dasselbe von Ihnen zurück erhalte. Da mir das Wort „Familie“ infolge meiner Kindheit kaum etwas bedeutet, sind mir meine (echten) Freundschaften um so wichtiger. Die meisten bestehen über 10 – 20 Jahre.

Und weiter gehts…

Nun sind 45 Jahre vergangen, und ich werde weiterhin meinen Weg gehen.In 5 Jahren ist das halbe Jahrhundert geschafft, und dann mal sehen, wie lange ich meinem Körper mein Lebenswandel antun kann bevor er aufgibt. Das Leben ist, wie es ist und auch wenn es nicht perfekt ist, ist es oftmals schön. Man muss sich nur die positiven Erlebnisse bewahren.

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