Stein am Rhein – Ein Tagesausflug

Mehr spontan als geplant haben wir uns die Stadt „Stein am Rhein“ in der Schweiz als Tagesausflug für unseren gemeinsamen freien Samstag ausgesucht. Nachdem ich vor einigen Wochen bereits mit meinem Arbeitgeber im Zusammenhang mit einem Betriebsausflug dort gewesen bin, wobei wir dort lediglich am Hafen in unsere Kanus gestiegen sind, wollte ich ohnehin noch mal in diese Stadt, um sie mir genauer anzusehen.

Von Feldkirch übers Appenzeller Land und zurück am Bodensee entlang

GoogleMaps- Standortverlauf

Mein Navigationsystem wählte eine Strecke über das Appenzeller Land, wobei ich mir diese Strecke das nächste Mal wohl doch erst genauer ansehen sollte. Die Bergstrecken mit dem Citroen Berlingo zu fahren ist alles andere als angenehm. Aber wenn man in Österreich lebt muss man es halt auch lernen die Bergstrecken zu fahren. Von 90° bis Serpentin-Kurven, steil bergauf und bergab, war alles vorhanden. Um die nachfolgenden Fahrer nicht zu strapazieren, habe ich sie immer wieder vorgelassen, denn die erlaubten 80km/h wollte ich dort nicht fahren. Stattdessen sind wir mit gemütlichen 30 – 50km/h die Strecke entlang gefahren und konnten so auch mehr von der herrlichen Landschaft bei strahlend sonnigen Wetter erleben.


Auf der Rückfahrt wählten wir dann die Strecke entlang dem Bodensee, welche ebenso schön (aber weniger bergig) gewesen ist. Überschattet wurde die Rückfahrt lediglich von einem „teuren Foto“. An einem Ortsausgang etwa 50m vor dem Schild, dass das Tempolimit von 50km/h aufgehoben sei stand der Blitzer und erwischte mich im Beschleunigungsvorgang mit ca. 61km/h.

Stein am Rhein

Stein am Rhein liegt im Kanton Schaffhausen in der Schweiz. Hervorzuheben ist der gut erhaltene Altstadtkern mit bemalten Häuserfassaden und Fachwerkhäusern.

Vom Parkplatz aus, welcher direkt vor der Altstadt liegt und wo man die zentrale Parkuhr mit Franken und Euros füttern darf (Kartenzahlung nicht möglich), kommt durch das Undertor. Das Undertor wird auch Zeittor genannt und ist ein klassisches Stadttor einen zwingerartigen Vorbau und Falltür. Da dieses Tor 1945 zerstört wurde, wurde es originalgetreu wieder aufgebaut. Erstmals erwähnt wurde dieses Tor bereits 1367.

In der Altstadtt sind viele alte Fachwerkhäuser mit guterhaltener Bemalung zu finden, welche alle aus dem 14. – 18. Jahrhundert stammen. Der „Weisse Adler“ wurde 1418 erstmals erwähnt. Wegen seiner Fresken, die als früheste erhaltene Fassadenmalerei der Renaissance in der Schweiz gelten, nimmt das Haus eine Sonderstellung ein. Bemalung um 1520 von Thomas Schmid. Mittelalterliche Motive wie Bocca della Verità, Treueprobe, Macht und Einigkeit; dazu Szenen aus Boccaccios Decamerone. Die Fresken zeigen eine Art „humanistische Laienpredigt“.

Zum steinernen Trauben


Die „steinernen Trauben“ ist war ein repräsentatives Wohn- und Handelshaus aus dem frühen 17. Jahrhundert. Das Erdgeschoss war früher eine offene Halle. Viereckiger Steinerker von 1668. Dachuntersicht 1720 mit zwei schwerbeladenen Kaufmannsfuhren bemalt. Das Fassadenbild (Josua und Kaleb mit einer Traube aus dem Land, wo Milch und Honig fliessen) von C. Schmidt um 1900 ist eine Anspielung auf den Wohlstand des früheren Hausherren und den Hausnamen. Reichhaltige Stuckaturen im Innern.

Sonne

Die „Sonne“ wurde erstmals 1448 erwähnt . Ein gefälliger, auskragender Fachwerkaufbau von 1659. Zuerst wurde das Gebäude nur als Wohnhaus genutzt, später ab 1512 auch als Gast- und Wirtshaus. Auffällig ist ein massiver Holzerker ohne Untersatz. Die Bemalung um 1900 von C. Schmidt mit der Begegnung zwischen Alexander dem Grossen und Diogenes („Geh mir aus der Sonne“) spielt auf den Hausnamen an. Behäbige gotische Balkendecke im 1. und leuchtende Rokoko-Täfelung im 2. Obergeschoss.

Stadtkirche innen

Die Stadtkirche Stein am Rhein war einst Klosterkirche. Im 12. Jh. erbaut unter Einfluss der Hirsauer Reform. Der Bildersturm der Reformation zerstörte die Innenausstattung mit Ausnahme des Chorgestühls und der -Malereien. 1583/84 Umbau zur protestantischen Kirche. Im 19. und 20. diverse Umbauten. 1561 Abtragung des vom Blitz getroffenen Kirchturms; der andere Turm leicht schief und mit gespindeltem Dach.

Das Rathaus entstand 1539-1542, die Fachwerkkonstruktion 1745/46. Lange hatte es auch die Funktion eines Tuch-, Korn- und Kaufhauses. Seine heutige Gestalt erhielt es 1898-1900. Damals wurden die Markthalle geschlossen und der Erker sowie die Malereien angebracht. Die Geschichtsbilder stammen vom Historienmaler Carl von Häberlin aus Stuttgart, die Wappen und Figuren von Christian Schmidt aus Zürich. Im gotischen Grossen Ratssaal befinden sich unter anderem die berühmte Wappenscheibenkollektion von 1542 und eine Waffensammlung (15.-18. Jh.). Im Kleinen Ratssaal, der 1766 mit vergoldeter Täfelung im Rokoko-Stil ausgestattet wurde, tagt seit 1542 der Stadtrat.

Die ehemalige Benediktinerabtei St. Georgen ist eine der am besten erhaltenen Klosteranlagen der Schweiz. Das Kloster umfasst die Klausurgebäude, in denen ein Kapitelsaal, das Winter- und das Sommerrefektorium, der Kreuzgang, ein Dormitorium, die Abtstuben, ein Festsaal und die Abtskapelle liegen.

Von besonderer Bedeutung sind der spätgotische Kreuzgang und der sogenannte Festsaal, errichtet unter dem letzten Abt von St. Georgen, David von Winkelsheim. Hier befinden sich die wichtigsten, noch existierenden Freskomalereien nördlich der Alpen aus der Zeit um 1500.

Diese und viele weitere alte Gebäude sind dort zu sehen, aber auch die malerische Landschaft am Rhein und der Blick auf die Burg Hohenklingen sind einen Besuch wert.

1 Kommentar

  1. Daniel Weber says:

    Stein am Rhein ist immer eine Reise wert. Sehr schöne Bilder und gut beschrieben.

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