Der 3. Weltkrieg

Wenn ich mir täglich die Nachrichten um die Krise zwischen der Ukraine und Russland ansehe, muss ich mir zwangsläufig die Frage stellen, ob dies der Beginn des 3. Weltkrieges ist.

Das einzig Positive, was dieser Konflikt bisher erreicht hat, ist die Wiedervereinigung der NATO-Partner. Alle grossen Mitgliedsstaaten arbeiten, mehr oder weniger, wieder zusammen an einem Tisch, allerdings ist die wichtigste Frage bisher noch immer nicht beantwortet.

Wie reagiert der Westen, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert?

Wir müssen hier klar vom Beginn des 3. Weltkrieges reden, denn wenn die NATO mit millitärischer Hilfe auf einen möglichen Angriff Russlands reagiert, stehen Albanien, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Norwegen, Ukraine, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika im Krieg gegen Russland und seinen möglichen Verbündeten.

Wenn sie allerdings nicht mit millitärischer Hilfe reagieren, würde die NATO das Gesicht und den Respekt aller weiteren möglichen Mitgliedstaaten verlieren. Besonders die USA bzw. US-Präsident Joe Biden wird sich dies nicht bieten lassen können, wenn er Präsident bleiben will.

Gleichzeitig muss man es einfach mit Sorge betrachten, dass Russland inmitten der aktuellen Spannungen Atonwaffentests absolviert und auch eine Hyperschall­rakete vom Typ Kinschal abgefeuert hat. Die Frage hierbei bleibt, ob Albert Einstein schlussendlich Recht behalten sollte, denn wenn Russland Atomwaffen gegen die Ukraine zum Einsatz bringen wird, wird dies der letzte Krieg dieser Welt sein, und wir alle können uns von unserem Leben wie es jetzt ist verabschieden. Einen Atomkrieg wird keiner gewinnen.

Die Lage wird immer ernster

Die Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat innerhalb eines Tages mehr als 1500 Verstöße gegen die Waffenruhe in der Ostukraine verzeichnet. Am Freitag habe es in der Region Donezk 591 militärischen Zwischenfälle gegeben, teilte die OSZE am Samstag mit. In der Nachbarregion Luhansk seien 975 Verstöße registriert worden. Es handele sich um die höchste Zahlen seit Beginn des Jahres.

Inmitten der sich weiter verschärfenden Lage wegen eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine nimmt derzeit auch die Gewalt in den seit 2014 umkämpften Gebieten im Osten des Landes wieder zu. Am Samstag meldete Kiew den Tod zweier ukrainischer Soldaten durch Beschuss von Separatisten. Während eines Frontbesuchs des ukrainischen Innenministers Denys Monastyrsky kam es zu Granatbeschuss.

Ein Separatistenführer rief am Samstag zur „Generalmobilmachung“ unter den Reservisten auf. An der ukrainischen Grenze befinden sich weiterhin mehr als 130.000 russische Soldaten.

Ein Team von CNN ist in der Ostukraine nach Angaben des Nachrichtensenders unter Mörserbeschuss geraten. Die Schüsse seien bei der Tour durch die Frontlinien der umkämpften Region gefallen, meldete CNN. Keine Person sei verletzt worden. Über den Vorfall berichteten zuvor auch Reporter der Nachrichtenagentur AFP.

Die Nato erwartet derweil eine umfassende Attacke der russischen Armee auf die Ukraine. „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant“, sagte der Generalsekretär der Militärallianz, Jens Stoltenberg. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

Neben Deutschland, Frankreich und den USA haben bereits mehrere Länder ihre Landsleute dazu aufgefordert die Ukraine und Russland zu verlassen.

Wir sollten weiterhin auf eine friedliche Lösung hoffen, allerdings schwinden die Alternative mit jeder weiteren Nachricht.

Was will Russland erreichen?

Schon seit Langem versucht Putin, sich im Westen Gehör zu verschaffen mit seinen „Sorgen um die Sicherheit Russlands“. Aus Sicht vieler Experten ist ihm das nun erstmals gelungen, indem er die Drohkulisse mit Forderungen nach schriftlichen Sicherheitsgarantien unterlegt. Mit den Kernpunkten seines Katalogs ist er bei der Nato und den USA abgeblitzt. Trotzdem reden die beiden Seiten weiter miteinander.
Der Kremlchef hat immer wieder vor der Nato-Osterweiterung und besonders vor den Gefahren einer US‑Raketenabwehr in Europa gewarnt, die russische Militärs als eine „existenzielle Bedrohung“ sehen. Und schon lange beklagt der 69‑Jährige, der seit mehr als 20 Jahren an der Macht ist, dass die Nato trotz aller Warnungen immer weiter vorrückt in Richtung Russland. Moskau will das nicht mehr widerstandslos hinnehmen und droht mit militärischen Schritten, die bisher nicht näher benannt sind.

Putin machte deutlich, dass er die Nato, die Russland als Gegner einstufe, nicht als friedliches Verteidigungsbündnis sehe. Bei einem Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron warnte er offen vor einer Konfrontation Russlands mit der Nato, sollte die Ukraine in dem Bündnis Mitglied werden. „Es wird keine Sieger geben“, sagte Putin. Konkret behauptete er, die Ukraine könne als Nato-Mitglied versuchen, sich die von Russland 2014 einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Gewalt zurückzuholen.

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