Verleihung, Vermietung & Vorführung

Die Verleihung, Vermietung und/oder Vorführung sind 3 sehr verbreitete Praktiken in der BDSM-Szene, welche gleichzeitig zumindest bei der Vermietung dem Laien als Prostitution vorkommen vermag. Bedingt oder genau genommen ist es auch wirklich so, wobei hier niemand zur Prostitution gezwungen wird, und i.d.R. auch keine grossartigen Summen ausgetauscht werden.

Diese Praktiken finden in der BDSM-Szene genauso wie in der Fetisch-Szene (WifeSharing) statt, da sie den dominanten, wie auch den devoten Part sexuell stimulieren können.

Vorführung

Bei einer Vorführung wird der devote Partner (Sub) anderen Menschen vorgeführt. Dies kann sein einfach nur um des Vorführens willen oder aber auch als Sex- und Lustobjekt. Dies hängt immer auch von der Konstellation der Partner zusammen und natürlich den Tabus bzw. der Schamgrenze des devoten Partners.

Hierbei unterscheiden wir von 3 Stufen der Vorführung:

Stufe 1:
Der Dom zeigt sich mit seiner Sub fremden Menschen in der Öffentlichkeit, wobei dies meist in dementsprechenden Locations geschieht. Es geht hierbei lediglich um das Sehen und Gesehenwerden. Der Dom präsentiert seine Sub in ihrer entsprechenden Kleidung oder sogar nackt, und zeigt seine Erziehungserfolge anderen Doms und Subs. Die Sub hat hierbei dementsprechende Regeln einzuhalten, welche der Dom ihr gelehrt hat. Beispielweise darf sie niemanden ansehen, muss neben ihren Dom auf dem Fussboden knien und muss allen Anweisungen folge leisten.

Stufe 2:
Bei Stufe 2 hat der Dom mit seiner Sub Sex vor den Zuschauern. Dabei wird der/die Sub so platziert, dass die Zuschauer alles sehen können, egal welche Erniedrigung der Dom an ihm/ihr durchführt. Solche Vorführungen finden oft auch in Pornokinos statt, um möglichst viele anonyme Zuschauer zu haben. Besonders männliche Zuschauer onanieren häufig bei dieser Variante. Manche Tops erlauben es den Anwesenden Herren auch ihren Bottom mit ihrem Sperma zu beglücken. Dies kann bis hin zu einem Bukkake führen. Dies zählt jedoch bereits zur dritten Stufe.

Stufe 3:
In der dritten Stufe wird die/der Sub zusätzlich auch zur Benutzung freigegeben. Sowohl männliche als auch weibliche Subs werden zur absoluten Erniedrigung vorgeführt und freigegeben. Meistens sind es Männergruppen, die die/den Sub benutzen. Gelegentlich kommt es aber auch vor, dass Frauengruppen den/die Sub benutzen in dem sie sich lecken lassen oder mit Hilfe von Umschnalldildos oder anderen Spielzeugen.

Verleih

Beim Verleih der/des Sub geht es neben der Erniedrigung oftmals auch um die Weiterbildung der Sub in einem Bereich, die der Dom selber nicht parktiziert. Genauso ist es aber auch möglich, dass ein Dom seine Sub lediglich online erzieht, und für Praxiserfahrung an ihm bekannte Doms verleiht.
Gleichzeitig finden Verleihungen allerdings auch auf Eventveranstaltungen und/oder beim Partnertausch oder dem WifeSharing statt. Der Dom gibt hierbei klare Regeln an den anderen Dom, was er mit seiner Sub machen darf/soll und was nicht.

Vermietung

Bei der Vermietung geht es im Grunde um denselben Effekt, wie bei der Verleihung, allerdings verlangt hierbei der Dom einen finanzielle Gegenleistung. Dies ist allerdings meist nur ein symbolischer Wert. Bei dementsprechenden Playpartys mit Versteigerung oder direkter Vermietung erhält jeder Besucher beispielweise Jetons im Wert von 25€, mit denen er sich sexuelle Dienstleistungen einer Sub oder einfach nur Getränke an der Bar erkaufen kann. Gewinn macht hierbei niemand, denn die Prostitution ist in der BDSM-Szene eher ungern gesehen.
Natürlich gibt es auch im BDSM echte Prostitution, diese hat allerdings unter den meisten BDSMlern wenig Anerkennung, denn die Grundsätze des BDSM, wie Vertrauen und Sicherheit können nicht gekauft werden.

Wichtiger Hinweis!

Im BDSM erfolgt jede Praktik ausschliesslich im gegenseitigem Einverständnis. D.h. die Sub erlaubt es ihrem Dom sich vorführen, verleihen oder vermieten zu lassen. Echter Zwang findet nicht statt. Die/der Sub gefällt diese Form der Erniedrigung.

Beitragsbild von Kamaji Ogino von Pexels