Ich bin Ich


Gedanken sind es, die unsere Welt beherrschen. Sie sind frei und grausam zugleich. Wir denken, was wir fühlen, aber unsere Gefühle aussprechen, dass hingegen können wir nur selten.

Wir verstecken uns hinter Mauern und  Fassaden, Mauern und Fassaden die wir selbst um uns herum aufbauen, um zu verstecken, wie wir wirklich sind.

Wir wollen zu dem stehen, wer wir sind, was wir sind, aber am Ende verstecken wir weiterhin unser wahres ich hinter uns selbst.

Die Wahrheit ist das was wir vorgeben hören zu wollen, aber in Wirklichkeit können wir sie oft gar nicht ertragen. Denn die Wahrheit tut oft weh, die Wahrheit kann schmerzhaft aber auch heilend sein.

Vielleicht erreichen wir innere Heilung nur durch Schmerzen, vielleicht muss es erst einmal richtig wehtun, damit wir bereit sind die Wahrheit zu erkennen.

Die Wahrheit, wer wir wirklich sind.

Es ist egal was wir denken, was oder wer wir sind. Es ist egal, was wir vorgeben, was oder wer wir sind. Denn am Ende sind wir nur das, was wir sind.

Ich habe in meinem bisherigen Leben alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und ich habe alles verloren, was man verlieren kann. Ich habe es erschaffen und zerstört.

Was ich wollte, habe ich mir genommen. Wenn ich es nicht bekommen konnte, habe ich es mir erspielt. Das Spiel das ich spiele ist ein gefährliches Spiel, denn auch wenn ich am Ende gewonnen habe, habe ich eigentlich verloren. Mit jedem Spiel verliere ich ein Teil von mir selbst.

Nun sitze ich wieder hier, habe eigentlich alles gewonnen, was ich gewinnen konnte, und doch bin ich wieder dabei alles zu verspielen, mit allem was ich denke, mit allem was ich sage, mit allem was ich tue.

Und ich weiß, selbst wenn ich wieder einmal alles verloren habe, beginne ich ein neues Spiel, bis ich wieder alles gewonnen oder mir genommen habe.

Aber bleibt mir am Ende, wenn ich jedes kleine Teil von mir selbst verloren habe? Wenn ich alles auf eine Karte gesetzt habe? All in, aus und vorbei!

Meine Gedanken sind es, die mich dazu bringen zu schreiben. Ich schreibe, was ich mir nicht traue zu sagen. Obwohl ich viel sage, viel erzähle, alles von mir preis gebe, fast keine Geheimnisse habe.

Nur wenige Geheimnisse verbleiben tief in mir drin verborgen. Geheimnisse, die meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft präg(t)en. Geheimnisse, die ich die ich nicht sage, nicht aufschreibe, ja nicht einmal denke. Einfach, weil ich daran nicht mehr denken will.

Ich liebe intensiv oder gar nicht. Ich lebe exzessiv, oder gar nicht. Ich ficke hart, oder gar nicht.

So oft schon stand ich am Ende, am Abgrund und war bereit zu springen. Manchmal bin ich sogar einen kleinen Schritt vor gesprungen, aber irgendwer oder irgendwas hat mich dann doch vor dem Abgrund bewahrt.
Ich habe dem Tode oftmals ins Auge gesehen, ob nun freiwillig und selbst hervor gerufen oder unfreiwillig und ohne Schuld. Ich habe dort nichts gesehen, kein Licht, das auf mich wartet, kein Ort wo ich mich wohl fühlen kann. Kein Ende und kein neuer Anfang.

Die Gedanken sind es, die unsere Welt beherrschen.

Sie führen und lenken uns. Sie lassen uns Dinge tun, die wir vielleicht besser nicht tun sollten und doch gibt es auch Dinge, die wir hätten tun sollen. Dinge die wir bereuen, weil wir es getan haben oder eben weil wir es nicht getan haben.

Ich will nichts mehr bereuen, ich will zu all meinen Taten stehen, ich will ich sein. Der letzte Teil der mir von mir geblieben ist, den will ich hüten bis das Ende unausweichlich ist.

Und darum tue ich heute, was ich tue, weil ich es will. Keiner zwingt mich, keiner nötigt mich und keiner ist mehr da, der mich davon abhalten könnte.

Keiner kann mir mehr etwas verbieten. Ich denke, was ich denke, und oftmals spreche ich diese Gedanken auch aus. Ob meine Gedanken jedem gefallen, oder nicht.

Denn ich bin ich!

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