Nachruf – Mischu 2014 – 2022

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als zu zu uns gekommen bist, als wäre es erst gestern gewesen. Da unsere gemeinsame Freundin, mit der Du zusammen gelebt hast, für 2 Wochen nach England gefahren ist, haben wir uns bereit erklärt Dich für diese Zeit bei uns aufzunehmen.

Du warst ein kleiner, schüchterner Kerl, der bei jeder kleinsten Bewegung sofort zusammen gezuckt ist, und Dich besonders vor männlichen Menschen gefürchtet hat. Da wir wussten, dass Du vor einiger Zeit von einem solchen Menschen misshandelt worden bist, haben wir Dich besonders vorsichtig behandelt.

Schon kurze Zeit nachdem Du bei uns eingezogen bist, fing unser eigener Kater „Gizmo“ an Dir klar zu machen, wem das Revier gehört. Meist haben wir euch beide machen lassen, denn es war ja eine völlig natürliche Reaktion, nur wenn es zwischen Euch zu heftig wurde griffen wir auch mal ein. Allerdings hast Du Dich ohnehin die meiste Zeit in irgendeiner Ecke versteckt, wenn ich den Raum betreten habe.

Als die 2 Wochen sich dem Ende näherten wurden Gizmo und Du langsam zu beste Freunde, und es war schwierig Euch von einander zu trennen. Zurück in Deinem altem Zuhause hast Du stets nach Gizmo gesucht, oder Dich irgendwo versteckt, auch Gizmo suchte bei uns die ganze Wohnung nach Dir ab. Uns wurde schnell klar, dass es falsch ist Euch beide voneinander zu trennen und so hast Du bei uns ein neues Zuhause gefunden.

Allerdings war es mir klar, dass eine gemeinsame Zukunft bei uns auch bedeutet, dass ich Dein Vertrauen gewinnen musste und Dir zeigen, dass Du bei uns sicher bist und Dir hier keiner etwas antun wird. An einem Samstag lagst Du, wie so oft, in der hintersten Ecke unter unserem Esszimmertisch und hast Dich nicht heraus getraut. Also legte ich mich selbst etwa einen Meter von Dir entfernt unter den Tisch, streckte meine Hand zu Dir aus, so dass sie gerade eben noch etwa 10 Zentimeter von Dir entfernt war. Es dauerte gut 2 Stunden, bis Du ganz langsam Dich meiner Hand genähert hast. Nach einer weiteren Stunde konnte ich Dich zum ersten Mal streicheln.
Dies änderte zwar die ersten Tage danach nicht viel an Deinem Verhalten, aber immer wenn Du gedacht hast, dass ich eingeschlafen bin, hast Du Dich zu mir gelegt und bei mir geschlafen. Sobald Du jedoch gemerkt hast, dass ich wach werde, warst Du sofort wieder verschwunden und hast Dich versteckt.

Es hat noch einige Monate gedauert, bis Du Deine Ängste und Dein Misstrauen ablegen konntest, aber unser Verhältnis zueinander wurde immer enger. Wir haben viel zusammen erlebt, und auch einige Machtkämpfe ausgetragen, aber immer wieder vertragen. Auch die lange Fahrt beim Umzug nach Österreich hast Du problemlos mit gemacht, und hast Dich auch hier schnell eingelebt.

Vor etwa 1 Woche bemerkten wir das etwas mit dir nicht stimmt, immer wieder hast Du Dich bei Toilettengängen beschwert, und wir verstanden, dass Du Schmerzen hattest. Alle Bemühungen Dir zu helfen, dass es Dir wieder besser geht, haben aber leider nicht geholfen. Am Samstag Morgen bist Du dann in den Armen von Sabrina von uns gegangen, und wurdest von Deinen kurzem leiden erlöst.

In unseren Gedanken wirst Du ewig weiter leben.

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